Nach der herausragenden Hinserie ist der 1. FC Bocholt mit einem 0:0 gegen Schalke II in die zweite Saisonhälfte der Regionalliga West gestartet. Fünf Punkte beträgt der Vorsprung des Überraschungsteams auf den zweiten Platz, weshalb im Umfeld bereits vom Aufstieg in die 3. Liga geträumt wird.
Ob es dazu kommen wird, ist nicht seriös zu prognostizieren. Klar ist hingegen: Im Stadion am Hünting könnten die Bocholter keine Drittliga-Partien austragen - zumindest aktuell nicht. Die Spielstätte entspricht den Anforderungen des DFB nicht.
Daher will der Verein das Stadion bekanntlich vergrößern - und hat die Pläne dafür nun öffentlich gemacht. Auf seiner Mitgliederversammlung am Sonntag stellte der FCB das Konzept vor: Am Hünting soll ein überdachtes Stadion für 7000 Zuschauer und mit 2000 Sitzplätzen entstehen.
Die Kosten für den Ausbau belaufen sich wohl auf eine niedrige zweistellige Millionensumme, werden vom Sport-Geschäftsführer Christopher Schorch auf zehn bis elf Millionen Euro beziffert. Eine drittligataugliche Flutlichtanlage und Rasenheizung würden das Projekt um knapp zwei Millionen Euro teurer machen.
Wichtig sei es, so die Bocholter, kurzfristig die Nordkurve auszubauen. "Dann hätten wir im Falle eines tatsächlichen Aufstiegs die Möglichkeit, kurzfristig mittels Stahlrohrtribünen die Voraussetzungen für die 3. Liga zu schaffen. Und man könnte Step-by-Step die weiteren Umbauarbeiten angehen", erklärt Schorch. Vertretern des städtischen Sportausschusses und Sponsoren wurden die Pläne bereits vorgestellt.
Noch ist allerdings offen, ob die Politik dem Vorhaben des Vereins zustimmt. Man stehe in guten konstruktiven Gesprächen, sagt Schorch, der auf der JHV appellierte: "Dass wir uns überhaupt mit dem Thema 3. Liga auseinandersetzen müssen, ist der Wahnsinn. Aber wenn man als Verein und als Stadt die Möglichkeit hat, in diese Liga aufzusteigen, muss man die Chance einfach nutzen. Dafür wollen wir die Voraussetzungen schaffen."
Sollte der Ausbau scheitern, hat der FCB einen Plan B und C in der Hinterhand - den Umzug in ein anderes Stadion. Da bieten sich offenbar zwei Optionen an, wie Schorch neulich gegenüber RS erklärte, ohne ins Detail zu gehen. "Aber das hält ein Verein wie der 1. FC Bocholt nicht länger als wenige Monate aus."
Klar, am liebsten wollen die Bocholter bei einem möglichen Aufstieg weiter am Hünting spielen. Es gehe laut Schorch darum, "die Euphorie mitzunehmen und den Bürgern der Stadt Profifußball zu bieten".